„Die Zurich Elite Business School (ZEBS) – Quo vadis MBA 2020?!“

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Zurich Elite Business School

Name:                            Adonis - Emmanouil Fragkakis


Funktion/Bereich:        Managing Director

 
Organisation:               Zurich Elite Business School

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

einer der Top-Manager Deutschlands und Vordenker im Personalmanagement, Thomas Sattelberger, hat wenig Positives über MBA-Schulen und MBA-Absolventen zu berichten. Er nennt MBA-Schulen lebendige Leichen und Vehikel des Finanzkapitalismus (s. SPON) und MBA-Absolventen selbsternannte High-Potentials (s. SPON).

Hier muss sicherlich im Einzelfall differenziert werden, aber die Notwendigkeit des Wandels wird allgemein akzeptiert. Wir möchten daher nun alternative Konzepte für den „MBA 2020“ vorstellen. Quo vadis MBA? Das ist eine sehr spannende Frage!

Was sollte sich also bis zum Ende des Jahrzehnts an Lehrformen und Lerninhalten wandeln, damit der MBA auch in Zukunft eine akzeptierte Management-Qualifikation darstellt. Welche Bedeutung haben z.B. neue Themen wie CSR oder neue Ausbildungswege wie Coaching? Welche Lösungsansätze existieren heute schon.

In diesem E-Interview befragen wir Adonis-Emmanouil Fragkakis und die Zurich Elite Business School (ZEBS). Die ZEBS setzt z.B. u.a. auf ein innovatives Leadership Development Coaching Program im Rahmen ihres MBA-Konzepts. Warum sie dies tut und welche Erfahrungen die ZEBS mit dem eigenen Ansatz macht, erfahren Sie auf den nachfolgenden Seiten!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Competence Site-Team 

 

Sehr geehrter Herr Fragkakis,

Frage 1: Kompetenzpfad Adonis-Emmanouil Fragkakis und ZEBS?

Im Rahmen dieses Roundtables möchten wir innovative MBA-Konzepte, aber natürlich auch die Köpfe und Organisationen hinter diesen Konzepten vorstellen. Daher vorweg: Wie und warum kam es zur Gründung Ihrer MBA-Schule? Was war und ist Ihre Rolle und wie hat Sie Ihr Lebens- bzw. Kompetenzpfad auf Ihren Verantwortungsbereich vorbereitet? Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?

 

Antwort:

Ich bin den klassischen Weg gegangen, habe ein Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen und im Anschluss daran eine weiterführende Management Ausbildung absolviert. Erst in der Arbeitswelt habe ich realisiert, dass mir insbesondere in schwierigen Projekten in den Unternehmen das Erlernte zu wenig Praxishilfe bot.

Da begann ich mich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie man Praxiswissen, Theorie und On-the-job Leadership Training besser verzahnen und in einem MBA Programm umsetzen könnte. Es folgten Diskussionen und Gedankenspiele mit verschiedenen Managern internationaler Unternehmen, die ihre jungen Talente selber in MBA-Programme schicken. Der Gedanke reifte und entwickelte sich zu einem detaillierten Konzept. 2004 konnten wir die Zurich Elite Business School gründen und uns seither als kleine aber feine Boutique im MBA Segment positionieren. 

 

Frage 2: Treiber für einen neuen MBA?

Einer der Top-Manager Deutschlands und Vordenker im Personalmanagement, Thomas Sattelberger, hat wenig Positives über MBA-Schulen und MBA-Absolventen zu berichten. Er nennt MBA-Schulen lebendige Leichen und Vehikel des Finanzkapitalismus (s. SPON) und MBA-Absolventen selbsternannte High-Potentials (s. SPON). U.a. die Finanzkrise scheint die „klassischen“ MBA-Ausbildungen zu hinterfragen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Treiber bzw. Gründe dafür, dass man nun über neue, innovative MBA-Konzepte nachdenken muss? Inwieweit ist der Ver- änderungswillen schon bei den MBA-Schulen in der Breite angekommen?

 

Antwort:

Die Studenten und auch die Unternehmen verlangen heute mehr als theorie-lastige Fallstudien. Persönliches Leadership Coaching, On- und off-the-job, ist heute gefragt. Auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Führungskräfte steht heute in einem ganz anderen Licht. Das reicht von privaten über soziale bis hin zu ethischen Facetten. Diesen Kundenbedürfnissen muss der MBA-Markt Rechnung tragen.

Leider sind bei sehr vielen Anbietern diese Trends noch nicht angekommen. Viele, darunter auch traditionsreiche und grosse Business Schools legen den Schwerpunkt nach wie vor auf die theoretische Ausbildung. Allerdings birgt das Chancen für die ZEBS. Mit unserem International Management Programm decken wir gewiss auch die MBA Module ab, aber wir geben dem On-the-job und Off-the-job Führungstraining grosses Gewicht. Wir fokussieren auch bewusst auf die Persönlichkeitsentwicklung. Dies beides ist erfolgsrelevant für die Weiterentwicklung der Studenten in komplexen, dynamischen und multinationalen Strukturen. 

 

Frage 3: Handlungsfelder im Rahmen eines neuen MBA?

Die Treiber des Wandels hinterfragen u.a. frühere Ausbildungsinhalte und Ausbildungsformen im Rahmen der klassischen MBA-Programme bis zur Finanzkrise.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Handlungsfelder und Maßnahmen für einen „neuen“ MBA? Inwieweit sind Inhalte veränderungsbedürftig (z.B. mehr CSR, Praxis, ...), welche Ausbildungsformen sind nicht mehr zeitgemäß (z.B. Fokus Case Studies, Zahlenorientierung)? Was tritt an die Stelle der bisherigen Inhalte/Formen?

 

Antwort:

Ich will die klassischen Schwerpunkte nicht schlecht machen. Fallstudien und Theoriemodule werden auch in Zukunft noch ihre Berechtigung haben. Aber es braucht mehr. Studien von bekannten Business Schools belegen, dass es vermehrt innovative Ansätze braucht, die der Persönlichkeitsentwicklung der Studenten Rechnung tragen. Zudem braucht es mehr Sensibilität für soziale und ethische Fragestellungen sowie ein Nachhaltigkeitsverständnis, das der Gesellschaft echten Mehrwert bringt.

Die Business Schools müssen dazu ihren Verantwortungsbereich ausdehnen und sie sehen sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Sie werden zum Coach, zum Problemlöser in Unternehmen und ein Stück weit zum externen Berater. Sie brauchen zuverlässige und innovative Industriepartnerschaften mit Unternehmen, die sich in Zukunftsbranchen bewegen. So stellen wir schon heute sicher, dass die Studenten wirklich profitieren.

 

Frage 4: Idealvorstellung MBA 2020?

Ein Wandel gelingt sicherlich nicht von heute auf morgen.

Wenn Sie bis 2020 die MBA-Landschaft und Ausbildungsinhalte und –formen nicht nur für Ihre Institution, sondern für die Branche ändern könnten: Wie sähe dann der MBA im Jahre 2020 aus? Was ist zu tun, um diese Ziel-Szenario zu realisieren?

 

Antwort:

Ich bin überzeugt, dass wir bei der ZEBS mit dem International Management Programm schon heute einen MBA anbieten, der Trends für den Markt ganz generell setzt. Die Notwendigkeit, die MBA-Ausbildung zu individualisieren, wird heute bereits von vielen Instituten anerkannt. Ich gehe deshalb davon aus, dass unser Beispiel Schule machen wird.

Aufgrund der neusten Entwicklungen werden sich Business Schools künftig an der Frage messen lassen müssen, ob sie für die Studenten und ihre unternehmerischen Kunden Mehrwert schaffen. Es wird nicht mehr reichen, dass Akkreditierungsinstitute alle paar Jahre die Qualität der theoretischen Elemente eines MBA-Programms evaluieren. Legitimiert werden Business Schools länger je mehr durch den Markt. Ich bin sicher, dass gut ausgebildete Leute mit ausgeprägten sozialen und ethischen Kompetenzen nicht nur den Unternehmen, sondern der Gesellschaft als Ganzes von Nutzen sein werden.

 

Frage 5: Zukunftspläne 2012 und 2020

Was planen Sie als Privatperson?

 

Antwort:

Ich will mich persönlich noch intensiver mit ethischen Fragestellungen auseinandersetzen

 

Vielen Dank für das Interview!